Schottland – Wanderung

Tag 1 – Aviemore nach Ryovan Bothy

Erstmal ging es noch am Vorabend nach Schottland mit ersten Ausblicken auf die Highlands und Regenbogenschafen…

Dann ging es los, das war die Tour von Tag eins, erstmal noch etwas entspannt für den Anfang:

4 Stunden – 15,5 Kilometer, 650 Höhenmeter Steigung – Lässt sich natürlich mit nur 2,5km mehr von Aviemore direkt starten.

Link zur Tour

Das Frühstück im Hotel war vom Essen ja soweit noch okay, aber ich durfte mich schon mal daran gewöhnen die nächsten 5 Tage nur Instant-Kaffee zu bekommen… Man trinkt entweder doch eher Tee oder mag einfach keinen guten Kaffee.

Heide und Zielberg
Teilweise wunderschöne alte Kiefern
Loch Morlich

Aus dem Wald ging es dann die Runde um das Loch Morlich, im Hintergrund die Gipfel der Cairngorms, ein wundervolles Panorama… Das es noch “off Season” ist merkte man, da die Läden und Gastro hier dann noch komplett zu war. Soviel zu meiner eingeplanten Pause… Aber dann ging es auch schon langsam bergauf auf den Creag a Chalamain

Von weiter oben – Die Gipfel
Der Weg zum Gipfel
Der Blick zurück aufs Loch
Etwas windig auf dem Gipfel

Da es doch ziemlich windig auf dem Gipfel war habe ich mich dann nicht zu lang dort aufgehalten… mit dem Rucksack hatte man fast schon Angst wegzufliegen. Aber der Ausbilck war auf jeden Fall sehr schön! Aber wenn ich schon kein Panoramabild mache dann heißt das schon was 😀

Blick auf die Gipfel

Steil ging es bergab und dann war auch schon das Ziel in Sicht – Na wer sieht sie?

Blick runter – Ryovan Bothy
und wir kommen näher

Dann habe ich mich ein wenig beeilt… denn da waren dann doch am Nachmittag die dunklen Wolken am Horizont und der erste Schauer kam. Zum Glück war ich gerade schnell genug, gutes Timing so musste ich am ersten Tag noch nicht die neue Jacke testen.

Schauer – Just on time
Die Bothy

Als der Tag dann später wurde habe ich auch mal den Ofen angeworfen. Es ist zwar Brennstoff vorhanden gewesen, aber es war gut, dass ich etwas trockenes dabei hatte da in der Hütte alles feucht und klamm war und ohne einen guten Starter wäre das wohl nichts geworden… So ging es dann gut von der Hand und nachdem der Ofen einmal brannte und die Klappe zu war zog er gut durch.

Ofen in der Bothy – Multifuel
So sieht es drinnen aus
und auch so…

In der Hütte war dann doch mehr an Nahrungsmitteln und Co. aber ich denke mal, dass es daran liegt, dass sie so nah an der “Zivilisation” ist und leicht erreichbar. Eigentlich sagt der Bothy-Code, dass man außer vllt. Sachen in Konserven nichts zurück lassen soll.

Später kamen dann, etwas überraschen und wie begossene Pudel, noch zwei Rangerinnen die Urlaub hatten und sehr froh waren, dass das Feuer lief (es war immerhin 5 Grad wärmer in der Hütte als zu dem Zeitpunkt als ich ankam 8° vs. 13°C)… Es wurde noch ein wenig gequatscht aber zu spät sind wir auch nicht in die Schlafsäcke gekrochen.

Tag 2 – Ryovan Bothy nach Tomintoul

Tag zwei startete zuerst mit Schwarzen Birkhühnern die vor der Hütte balzten waren (die schwarzen Viecher mit den weißen Popos auf der grünen Wiese genau hinter dem Schild) Es fiehlen dabei noch ein paar weiße Flocken, daher hatten wir es nicht zu eilig…

Dann wurde gepackt und alles vorbereitet für Tag zwei der Tour, das Ziel Tomintoul:

Dauer: 7,5 Stunden, 26,6km – 560 Höhenmeter Steigung , einige, auch tiefe, Furten.
Erst durch den Nationalpark und dann in Richtung des Ortes, aber es war doch alles eher sehr abgelegen…

Link zur Tour

Blick zurück auf die Bothy
Im Wald

Es ging durch schönen Kiefernwald – Sonne, viele Vögel, kein einziger Mensch… eine wunderbare Ruhe mit tollen Ausblicken und viel Natur.

Blick zurück auf die Berge

Dann kam die erste Furt… ich suchte erst stromauf- und stromabwärts nach einer besseren Stelle, man kam nicht drumherum barfuß durch zu wandern, knie tief durch das kalte Wasser war nicht ganz angenehm aber ging dann… und ich war froh, dass ich die Stöcke hatte da die Strömung schon recht stark war. Wie man auch sieht, die Gewässer hier sind durchaus dynamisch, so das man schauen muss wie man sie quert.

Die Furt

Dann ging es weiter, vorbei an einsamen Loch’s, durch Heide- und Moorlandschaften, über einen kleinen Pass, bis zum nächsten Bach, der dann aber doch etwas flacher war… Die Komoot Bilder die da ein Vorgänger ins Internet gestellt hatte waren dann doch mehr Show, danke dafür… 🙂

Loch a’Chnuic
Moor und Heidelandschaft
Dann ein schöner Pass
Der nächste Bach
und die nächste Furt

Zwischendurch dann schönster Sonnenschein… der sich dann anfing mit, nun ja nicht immer Regen aber sagen wir… Niederschlag abzuwechseln. Typische Aprilwetter, die Regensachen hielten. Solange man in Bewegung blieb waren die Temperaturen auch angenehm.

Panorama
alte Ruinen
der Niederschlag kommt
kein Regen…

So langsam näherte ich mich dann Tomintoul – dem heutigen Ziel. In dem Bachtal des Burn of Brown war, ohne Witz, der Burn of Brown mindestens 10 mal zu queren, mal leicher mal schwerer… Das war jedenfalls der Geschwindigkeit nicht unbedingt zuträglich… und auch hier sah man, dass selbst in Schottland zum Teil die Fichten eingehen…

Nächste Landmarke – Bridge over Avon
Der Blick ins Tal von Tomintoul
und die Jugendherrberge

Angekommen in Tomintoul ging es zur Unterkunft, der Jugendherrberge, in der ich dann ganz allein war; das war auch mal ein Erlebnis. Tomintoul ist ein nettes Örtchen, ein kleiner lokaler Laden, ein Restaurant, das “Whisky Castle” für gute Whiskys und Beratung… Kann ich nur als Stop empfehlen… Ansonsten war die Wanderung auf die Strecke mit den Furten dann schon anstrengend aber machbar, auch wenn der Sonne-Schauer Wechsel am Ende etwas nervig wurde. Jedenfalls war das Ziel gut gewählt!

Tag 3 – Tomintoul nach Cromdale

An Tag drei ging es dann zurück in das Valley of Spey – Zu Fuß nach Cromdale und dann den Rest mit dem Bus nach Grantown-on-Spey, wir wollen ja nicht übertreiben… 🙂

Strecke: 21km – Dauer 6 Stunden – Höhe 700 Höhenmeter Aufstieg

Link zur Tour


Es ging ein kurzes Stück den identischen Weg zurück, dann ein wenig an Schafen vorbei und hoch auf den heutigen Gipfel, den Creag’a’chaise, geplant mit einer Mischung aus OpenStreetMaps und den OS Explorer Karten…

Nochmal Avon Valley
auf der einen Wiese – Dreckige Schafe
Der Blick aufs heutige Ziel – Creag’a’chaise
andere Seite – Saubere Schafe
Schafe mit Lämmern
Schafe und Phögl

Ich hatte ein wenig die Tour umgestellt und mich auf eine in den OS Explorer Maps eingezeichnete Footbridge eingelassen, nach Komoot und OpenStreetMaps wäre sonst ein größerer Umweg nötig gewesen…

Die Brücke war da!
und ich kam auch wacklig rüber

Dann ging es langsam den Creag hinauf – Bis zur Höhe dieser verfallenen Bothy war es noch eine Fahrspur…

dann wurde der Weg schwerer… Erkennbar

Er lies sich schon immer noch ausmachen, es waren auch hier und da Pfosten für die generelle Richtung, aber die Sicht war natürlich perfekt, wenn es neblig o.ä. wird könnte das schon komplizierter werden. Dazu kommt natürlich, wie man sehen kann, dass es nicht mehr so leichtgängig ist und man auch besser hohe Schuhe trägt.

Dann auf dem Gipfel

Der Gipfel war atemberaubend… in alle Richtungen eine unglaubliche Fernsicht… Das Bild hier oben zeigt die Cairngorms, auch im Westen sah man die hohen Gipfel, im Norden die Bucht von Inverness, also das Meer… Nur windig war es auf dem Gipfel mal wieder, aber hinter dem Cairn fand man Schutz für eine Kaffeepause in atemberaubendem Panorama…
Man konnte der ganzen Wanderung der letzten 2,5 Tage von hier oben folgen.

Gipfelpanorama
Blick aufs Meer
und nochmal Berge
Phogl am Gipfel
und der Blick zurück

Danach ging es dann langsam bergab, auch wieder eher auf Pfaden als auf Wegen und wie überall… viel Wasser, mit Halbschuhen will man das definitiv nicht gehen. Ein Zaun wuder überquert und es ging dann auf den Cairn zu der schon von weitem sichtbar war.

auf dem Weg hinab, Jubiläums Cairn
Piper’s Stone – Vom Battle of Cromdale

Vorbei am Piper Stone an dem der Legende nach ein Piper der Schottischen Clans sein letztes Lied nach dem Battle of Cromdale pfiff…

Ruinen und Schafe – Schottland
ein weiterer Blick zurück
eine Fichte
Grantown-on-Spey

Wenn man Lust und Laune hat kann man von Cromdale natürlich auch den Speysideway nach Grantown folgen, allerdings waren wieder die Nachmittagsschauer unterwegs, daher entschied ich mich für den Bus. Der Teil Straße war vollkommen okay, es waren eher Sträßchen, man konnte viel im Banket laufen und es waren dann doch 4 Autos die mir begegnet sind…

Die Wanderung heute war, trotz Wegfindung, eher entspannter, wenn der Regen am Nachmittag nicht gedroht hätte (ich bin den ganzen Tag trocken geblieben) wäre ich auch noch weiter gelaufen. So habe ich mich auf den Bus verlassen. Die Fahrplanangaben von Google Maps passten, die Haltestellen nicht… Also mit Google Route planen und Zeiten einhalten und einfach an der eindeutigen Bushaltestelle warten. Mein Hotel, The Ben Mhore war als Hotel okay aber hatte definitiv den nettesten Pub des Ortes… Es wurde sogar Livemusik mitten in der Woche geboten, lokale Biere, lokale Whiskys, das hatte der andere nicht zu bieten.

Tag 4 – Kincraig nach Kingussie

Strecke: 22,2km – Dauer 6h – Höhe: 360 Höhenmeter Anstieg

Link zur Tour


Der 4. Tag ging die meiste Strecke entlang des Speyside Way. Angegeben war er mit 11 Meilen, aber trotz meiner kleinen Umwege war es nachher doch ein ganzes Stück mehr. Ich hatte am Vormittag den Bus von Grantown nach Aviemore und dann weiter nach Kincraig genommen da ich eine Führung in der Speyside Distillery gebucht hatte.

etwas grau
aber es sollte trocken bleiben
teilweise Wanderautobahn, teilweise gut geschotterter Weg
teilweise wirklich nicht so schön…
Gänse kommen zurück
Blick in die Highlands
Highland Rinder
Pablo-Pferd und Schaf

Dann war ich an der Distillery… Die anderen 3 Gäste, drei Norweger, waren deutlich zu spät, so dass ich die Führung alleine bekam und sie beim Testing dann sich dazu gesellten. Die Distillery ist wirklich klein, süß und schick, 80000l pro Jahr Produktion, nur eine Distillery-Meisterin, Wasser wird noch direkt, ungefiltert, aus dem Bach genommen, es gibt nur eine Produktionslinie… Leider ziehen sie nächstes Jahr um weil sie etwas größer werden, aber bis dahin auf jeden Fall eine Empfehlung.

Die Distillerie
in der Distillerie
in der Distillerie
Bei der schon sehr ausgiebigen Probe

Nach 5 Whiskys und mit einem um eine Flasche Whisky schwerern Rucksack ging es für mich dann weiter nach Kingussie, die Sonne war rausgekommen und es war ein wunderschöner Nachmittag. Wie die Tage zuvor war mir bisher auch niemand begegnet, so hatte man all das für sich…

River Tromie – Daher kommt das Wasser
Die Distillerie vom anderen Ufer
Landschaft
Mehr Landschaft
mit Cairngorms
Mit Phogl

Dann ging es weiter, noch an den Insh Marhes vorbei und an den Ruthven Barracks.

Insh Marhes
Der Schauer bescherte mir nur den Regenbogen
Insh Marhes
Ruthvan Barracks
Ich hab den Abstecher noch gemacht
und im Highland Panorama
Der Blick vom Hotelzimmer
ein authentisch dekoriertes Landhaus…

Ansonsten war der Tag entspannt, morgens durfte ich noch lernen, dass es in schottischen Bäckerein nur Meatpies oder super süßes Gebäck gab. Generell ist die Versorgung mit “Marschverpflegung” nicht sehr nachhaltig oder gesund, sowohl beim Bäcker als auch im Supermarkt war es ähnlich Bescheiden… Den Speysideway, wenn der Rest so ist wie die Etappe die ich machte, würde ich eher nicht ganz machen. Es war wirklich entweder Wanderautobahn oder massiv verfestigte Schotterpfade. Klar, einfach zu finden, zu laufen, aber es wird zum einen dann irgendwann langweilig, zum anderen ist der Unterschied zu Teer dann irgendwann nicht mehr da, so dass man Abends die Füße spürt… Bei meinem kurzen Stop in Aviemore: Wenn man Souveniers, Whisky, Verpflegung, Ausrüstung braucht sollte man es hier versuchen. Das war ja auch ursprünglich mein Plan gewesen…
Dafür, wie auch an den anderen Tagen, gab es so viele Vögel zu sehen… unglaublich!

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