10.04. – 12.04. Hiroshima und Miyajima
Am Morgen stellte sich heraus, dass es gut war, dass ich einen Platz im Shikansen reserviert hatte, da sowohl der bis Shinosaka als auch der weiter nach Hiroshima sehr voll waren. Dafür war ich nach nur drei Stunden dort und brachte gleich den Koffer zum Hotel. Da das Wetter am nächsten Tag eher wieder schlechter werden sollte machte ich mich gleich auf zum Peace Memorial Park und dem Atom Bomb Dome…
Dies war schon recht beeindruckend, ebenso wie der Park mit der Flamme, welche so lange brennen soll, wie es Atomwaffen auf der Welt gibt
Danach ging es dann zum “Pflichtbesuch” in das Peace Museum, auch wenn ein Teil gerade renoviert wurde. Die hier ausgestellten Bilder, Geschichten und Zeitzeugen machten mehr als nur Nachdenklich…
Danach lief ich weiter durch die Stadt zum Hijiyama-Koen “Hügel”
Unterwegs kam ich an dieser riesigen Deko-Krabbe vorbei, die mal locker 3-4m groß war und als Reklame für ein Restaurant diente… Sie bewegte sich natürlich auch.
Auf dem Hügel standen natürlich wieder Kirschbäume und auch die öffentliche Manga-Bibliothek befindet sich hier.
Eine der üblichen Picknickplanen zusammen mit den ersten fallenden Kirschblütenblättern
Zum Abendessen gab es dann frische Okonomiyaki, also einen “Pfannkuchen” mit Gemüse, Käse etc. auf einer heißen platte direkt gebraten. Im Hotel ging es dann wieder in den Hoteleigenen “Onsen” und dann fix ins Bett.
Der nächste Morgen begann dann schon mit Regen, aber nichtsdestotrotz brachte ich den Koffer schnell ins nächste Ryokan und machte mich dann auf den Weg nach Miyajima. Nachdem ich bei mäßigen Wetter mit der Fähre übergesetzt war und die obligatorische Touristenrunde gemacht hatte suchte ich dann etwas zum Mittagessen
Wer kennt den Anblick nicht? 😉
Nach Curry zum Mittag schien es etwas trockener zu werden, so dass ich mit der Seilbahn dann doch auf den Berg fuhr. Ich kaufte nur eine Einzelfahrt, fest entschlossen doch noch zum Laufen zu kommen!
Zunächst wandert man von der Gipfelstation noch einmal 30 Minuten zum Tempel des ewigen Feuers von Kobo Daishi (von dem auch das Feuer in Hiroshima selber entzündet wurde, es brennt hier seit 1200 Jahren).
Dann geht es noch einmal 10 Minuten auf den Gipfel des Misen von dem man einen wunderschönen Ausblick hat.
Trotz des schlechten Wetters, was zum Glück mehr in “erhöhte Luftfeuchte” überging hatte das Ganze einen gewissen Reiz und eine besondere Stimmung…
So machte ich mich dann auf den Weg wieder hinab ins Tal durch den “Urwald” der Insel.
Der Weg hatte sehr viele Stufen und führte in nur ca. zwei Kilometern von den 550 Höhenmetern runter in die Stadt, wobei man auch den sehr schönen Momiji-dani-koen Park durchwanderte.
In diesem ganzen Tal wurden auch Erosionsschutzmaßnahmen errichtet nachdem es in den 60gern große Erdrutsche gab, die selbst die Tempel beschädigt hatten. Diese fügen sich aber wunderbar in die Landschaft ein und wurden sogar (Laut Infotafel) von einem Deutschen Naturschützer gelobt 😉
Nachdem ich dann noch eine Runde durch die Stadt geschlendert bin und mir die freilaufenden handzahmen (bis aufdringlichen) Rehe angeschaut hatte, machte ich mich auf Grund drohender Regenwolken auf den Rückweg zur Fähre.
Kaum dort angekommen fing es auch schon wieder an zu regnen… Beim Check-in entfernte der nicht-englisch-sprechende Besitzer des Ryokan sehr Schuldbewusst den Aschenbecher aus meinem gebuchten “Nichtraucherzimmer” das wie ein selbiger roch.
Auf Empfehlung machte ich mich am Abend dann auf zu der Koba-Bar, der Metal Kneipe in Hiroshima.
Vorher gab es noch einen Do-It-Yourself Kartoffelsalat
Die Kneipe war sehr nett genau wie die Gäste, so dass es dann doch später wurde. Da ich keinen Schlüssel für die Haustür bekommen hatte, machte ich mir etwas Sorgen, die der belgische Norweger, mit dem ich mich unterhielt, zerstreute. Ein Ryokan schließt nicht vor 1:00 Nachts.
Als ich um 00:45 dort ankam stellte sich dies als Fehlinformation zurück, aber zum Glück lies mich der Besitzer noch rein, nachdem ich vergeblich versucht hatte, die Tür zu öffnen… Ich nahm dies als Rache für das Raucherzimmer 😉
Das Zimmer an sich war sehr schön und ein echter Ryokan… Wenn es nun noch für Nichtraucher gewesen wäre…
Hiroshima bei Nacht.
Am nächsten Morgen erwartete mich dann strahlender Sonnenschein und ich machte mich früh auf zum Bahnhof, da der Zug nicht mehr zu reservieren war. Es standen gefühlt 1000 Leute für 3 “nicht reservierte Wagen” auf dem Bahnsteig, aber ich konnte einen Platz bekommen. Großartig ist es natürlich, wenn US-Amerikanische Schulklassen mit 90 Schülern einen Zug nutzen wollen und nicht in der Lage sind vorher zu reservieren…
2 Stunden später kam ich dann in Himeji an…
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